Einfache Sprache
Die Einfache Sprache kann als vereinfachte Variante der deutschen Sprache angesehen werden. Die einfache Sprache verzichtet dabei auf lange, komplizierte Sätze sowie Fremdwörter. Sie richtet sich vor allem an Menschen, die Schwierigkeiten haben, komplexe Texte zu verstehen, unter einer Lese-Rechtschreibschwäche leiden oder aber deren Vokabular aufgrund einer Sprachbarriere nicht umfassend genug ist. Zudem werden oft auch fachlich komplexe Texte in die Einfache Sprache übersetzt, um den Inhalt auch fachfremden Personen verständlich näherzubringen. Gleichzeitig wird die einfache Sprache sowohl in Schriftform, als auch ebenso in gesprochener Form, beispielsweise um eine Fremdsprache zu lernen, genutzt.
Erst im März 2024 wurde eine DIN-ISO-Norm verabschiedet, die Grundsätze sowie Leitlinien der Einfachen Sprache in Bezug auf die Erstellung von Dokumenten enthält. Demnach orientiert sich die Einfache Sprache an der Zielgruppe. Für diese sollen die Texte in Einfacher Sprache, genau das Wissen enthalten, was die Leserschaft benötigt. Informationen sollen verstanden und verwendet werden können. Es geht daher weniger um Mittel wie Lesbarkeitsformeln, als vielmehr darum, ein Dokument zur Verfügung zu stellen, das unter Berücksichtigung der Zielgruppe von dieser uneingeschränkt verstanden und verwendet werden kann. Die DIN-ISO-Norm gilt für alle Dokumente jeglicher Schriftsprachen.
Einfache Sprache Beispiele
Im Internet finden sich immer mehr Angebote in Einfacher Sprache. Beispiele sind Nachrichtendienste, die eine ganz neue Webseite erstellen, um die aktuellen Nachrichten auch in Einfacher Sprache anzubieten. Auch Behörden überlassen es den Webseitenbesucher:innen mit nur einem Mausklick zur Einfachen Sprache zu wechseln.
Ein Beispieltext in Einfacher Sprache könnte so aussehen:
Anna arbeitet als Dolmetscherin. Als Dolmetscherin hilft Anna zum Beispiel, wenn zwei Menschen aus verschiedenen Ländern miteinander sprechen wollen. Einer spricht Deutsch, der andere spricht Spanisch. Als Dolmetscherin hört Anna zu und sagt dann die Wörter auf der anderen Sprache.
Einfache Sprache = Leichte Sprache?
Die Begriffe Einfache Sprache und Leichte Sprache müssen tendenziell differenziert werden. Die Leichte Sprache folgt festen Regeln. Innerhalb des Regelwerks werden Grammatik, Satzbau sowie Gestaltung geregelt. Insgesamt werden die Sätze kurz gehalten und mit einfachen Wörtern formuliert. Weiterhin wird eher mit reduzierten Bildern gearbeitet. Insgesamt werden Hauptsätze, ohne Nebensätze verwendet. Lassen sich schwierige Wörter nicht vermeiden, werden diese anschaulich erklärt. Weiterhin enthält das Regelwerk Vorgaben zum Schriftbild. So verzichtet die Leichte Sprache auf Serifen und eine zu kleine Schriftgröße. Damit ein Text in Leichter Sprache als solcher gilt, muss er zunächst von Menschen mit Lernschwierigkeiten überprüft werden. In der Regel übernehmen Übersetzungsbüros die Textübertragung und auch den Prüfprozess. Diese sind dann ebenso dafür zuständig, das Zertifikat auszustellen. Insgesamt zeichnen sich Dokumente in Leichter Sprache durch einen geringen Schwierigkeitsgrad aus. Sprache und Inhalt des Dokuments werden stak vereinfacht. Zudem zeichnen sie sich durch Erklärungen aus, auf die standardsprachliche Texte überwiegend verzichten.
Die Einfache Sprache ist im Gegensatz zur Leichten Sprache nicht so explizit geregelt. Sätze sind komplexer, bestehen aus maximal 20 Wörtern und können ebenso Nebensätze enthalten. Viele Wörter werden zudem als bekannt vorausgesetzt, Absätze müssen nicht zwingend gemacht werden, wenn der Text nicht zu lang ist. Die Einfache Sprache wird zudem auch beim Erlernen einer Fremdsprache oder bei Live-Veranstaltungen eingesetzt. Die Aussprache sollte dabei klar und deutlich sein.