Remote Interpreting

Ferndolmetschen, Remote-Dolmetschen – das Remote Interpreting ist unter vielen Namen bekannt. Es beschreibt eine Form des Dolmetschens, bei der der/die Dolmetscher:in nicht physisch am selben Ort wie die Gesprächsteilnehmer:innen anwesend ist. Die Verdolmetschung erfolgt dann über Telefon, Videokonferenz oder über spezielle Dolmetschplattformen. Nicht zuletzt durch die Pandemie wurden die Remote-Veranstaltungen und damit auch er Bedarf nach dem Remote Interpreting immer höher.

Arten des Remote-Dolmetschen

Remote Interpreting kann in verschiedene Kategorien unterteilt werden, die sich hinsichtlich ihrer technischen Umsetzung und ihres Anwendungsbereichs unterscheiden. Unterschieden wird in Telefondolmetschen (Over-the-Phone Interpreting), Video-Remote-Dolmetschen und Remote Simultaneous Interpreting.

Telefondolmetschen: Beim Telefon-Dolmetschen erfolgt die Verdolmetschung ausschließlich über eine Audioverbindung. Diese Methode wird häufig in Notfalldiensten, im Gesundheitswesen oder bei geschäftlichen Telefonkonferenzen genutzt. Eine sprachliche Vermittlung kann zwar schnell erfolgen, ist jedoch durch fehlende visuelle Hinweise eine zusätzliche Herausforderung für den/die Dolmetscher:in.

Video-Remote-Dolmetschen: Das, was beim Teledolmetschen zur Herausforderung werden kann, entfällt beim Video-Dolmetschen. Zusätzlich zur Audioübertragung wird eine Videoverbindung genutzt. Der visuelle Part verbessert die Kommunikationsqualität, da der/die Dolmetscher:in nonverbale Signale wie Mimik und Gestik wahrnehmen kann. Besonders relevant ist das für das Gebärdendolmetschen.

Remote Simultaneous Interpreting: In Konferenzen, Webinaren oder internationalen Remote-Veranstaltungen wird zumeist das Remote-Simultandolmetschen eingesetzt. Dabei dolmetscht der/die Sprachmittler:in zeitgleich zur Originalrede, während die Zuhörer:innen die Übersetzung über Kopfhörer oder eine digitale Plattform empfangen. Sowohl die entsprechende Infrastruktur muss dafür gegeben sein als auch eine hohe Konzentrationsfähigkeit seitens der Dolmetscher:innen.

Vorteile und Herausforderungen

Die Vorteile des Remote Interpreting liegen ganz klar in einer Kostenreduktion, da Reise-, Unterkunfts- und Verpflegungskosten für Dolmetscher:innen entfallen. Das zeigt sich vor allem bei internationalen Veranstaltungen. Auch können die Dolmetscher:innen ortsunabhängig arbeiten und kurzfristig eingesetzt werden, was den Zugang zu Sprachdienstleistungen erleichtert. Nicht zuletzt können Dolmetscher:innen in Krisensituationen oder Notfällen schneller bereitgestellt werden.

Das Remote-Dolmetschen ist jedoch mit einigen Herausforderungen verbunden. So muss die technische Infrastruktur gegeben sein und auch eine professionelle Umgebung, in der die Dolmetschenden mit der notwendigen Technik ausgestattet sind, darf nicht fehlen. Eine stabile Internetverbindung, gute Audioqualität und entsprechende Software müssen stimmen. Gerade beim Teledolmetschen fehlen die visuellen Signale, weshalb eine präzise Übersetzung nur bedingt möglich ist. Nichtsdestotrotz hat sich das Remote Interpreting als effiziente und flexible Lösung für sprachliche Vermittlung in verschiedenen Bereichen und Kontexten etabliert. Auch in Zukunft wird die Nachfrage da sein da die globale Vernetzung und digitale Kommunikationsformen stetig an Bedeutung gewinnen.