Fremdsprachensatz

Sollen Texte in unterschiedliche Sprachen übersetzt und für den Druck aufbereitet werden, so geschieht dies in einem typischen Seitenlayout für Drucksachen. Diese Technik nennt sich Fremdsprachensatz. Da die Texte je nach übersetzter Sprache unterschiedlich lang sind, müssen diese einem Gestaltungsmuster entsprechend gestaltet werden. Ein sogenannter Fremdsprachensetzer übernimmt diese Gestaltung und das Setzen der Texte sowie Bilder. Der Fremdsprachensatz, auch Desktop Publishing genannt, folgt dabei bestimmten Regeln. Dazu gehören neben der Nutzung landesspezifischer Schriftzeichen, auch entsprechende Satz- und Silbentrennungen. Die Besonderheit liegt zudem in dem Wissen über die unterschiedlichen Wort- und Buchstabenlängen der einzelnen Sprachen. Diese müssen neben den Sonderzeichen, Akzenten und Worttrennungen bei einem Fremdsprachensatz Berücksichtigung finden. Der Fremdsprachensetzer stimmt das Layout entsprechend des DTP, kurz für Desktop Publishing, und der jeweiligen Sprache ab. Aus einem einfachen Dokument, das als Vorlage dient, wird durch das Desktop Publishing ein drucktaugliches Format.

Layout des Desktop Publishing

Satz- und Silbentrennungen, Wortlänge und -trennungen sind wichtig für den späteren Druck. Um dem übersetzten Text nun aber auch gestalterisch gerecht zu werden, benötigt der Fremdsprachensetzer Kenntnis über die Besonderheiten des mehrsprachigen DTP. Das Layout beginnt mit dem richtigen Schriftsatz, die unter Berücksichtigung der Sonderzeichen, gewählt werden muss. Hinzu kommen Regelungen zur Worttrennung, Anführungszeichen, Interpunktion, Zahlen sowie Maßeinheiten. Im Arabischen und Hebräischen ist die Spiegelung des Layouts gemäß der Rechts-nach-Links-Sprachen ebenso relevant. Die Textlänge spielt eine ebenso wichtige Rolle, denn diese kann von Sprache zu Sprache variieren, muss aber dennoch in das Layout passen. Dieses Phänomen nennt sich auch Sprachexpansion. Wird ein Text beispielsweise vom Deutschen ins Englische übersetzt, kann die Übersetzung deutlich kürzer sein als der Ausgangstext. Bei italienischen oder französischen Übersetzungen sind diese deutlich länger.

Den Fremdsprachensatz beherrschen die wenigstens Druckereien oder Agenturen. Diese Besonderheit findet sich daher eher in professionellen Übersetzungsbüros, denn auch der Grafiker muss nötige Sprachkenntnisse besitzen, um Absätze korrekt einfügen zu können ohne den Satz auseinanderzureißen.