Dolmetscherkabine, Flüsteranlage und Co.: Equipment für Dolmetscher:innen

Dolmetscher:innen benötigen verschiedenes Equipment, um ihre Tätigkeit ausführen zu können. Zum Einsatz kommen, je nach Art der Dolmetscherfunktion beispielsweise Dolmetscherkabinen oder Flüsteranlagen und weiteres Equipment. Dolmetscherkabinen werden von Simultan-Dolmetscher:innen auf Veranstaltungen oder Sitzungen genutzt.  Sie sitzen zumeist zu zweit oder zu dritt in den schallgedämmten Kabinen, um ihrer Arbeit nachgehen zu können. Unterschieden werden ortsfeste und transportable Dolmetscherkabinen. Die Anforderungen an eine solche Kabine sind in den Normen ISO 2603 sowie ISO 4043 festgelegt. Dort werden die Punkte Schalldämmung, Ventilation, CO²-Messwerte, Tischtiefe, Anschlüsse, Beschilderung und Kanalbelegung behandelt. Wichtig ist diese für die Hersteller und Verleiher von Dolmetscherkabinen sowie Veranstalter, die Dolmetscherkabinen benötigen. Alle drei haben diese Anforderungen an eine Dolmetscherkabine zu beachten. Für mobile Dolmetscherkabinen gelten hingegen noch weitere Anforderungen, wie eine höhere Schalldämmung, leisere Ventilation, CO²-Messensoren, um vor der Überschreitung des festgelegten Grenzwerts von 0,1 Prozent zu warnen und so die Parameter für die Leistungsfähigkeit sowie den Gesundheitsschutz zu messen. Da es sich um den Arbeitsplatz der Dolmetschenden handelt, müssen diese Richtlinien eingehalten werden, um optimale Arbeitsbedingungen zu schaffen.

Zusätzlich zu den Anforderungen der ISO-Normen muss gewährleistet werden, dass die Dolmetscher:innen einen guten Blick auf Redner und Publikum haben. Befindet sich die Dolmetscherkabine zum Beispiel außerhalb des Sichtfeldes, so müssen Kameras und Monitore dafür sorgen, dass die Dolmetscher:innen alles im Blick haben.

Flüsteranlage statt Dolmetschkabine

Aus Platzmangel kann es manchmal vorkommen, dass Dolmetscher:innen nicht in einer Dolmetscherkabine sitzen, sondern mit einer Flüsteranlage arbeiten. Aber auch bei einer sich bewegenden, kleinen Gruppe oder allgemein bewegungsreichen Veranstaltungen kann eine Flüsteranlage sinnvoll sein. Eine Flüsteranlage oder auch Personenführungsanlage besteht aus einem Mikrofon und einem oder mehrerer Empfänger. Während der/die Dolmetscher:in die Übersetzung in das Mikrofon spricht, wird per Funk oder Infrarot das Gesagte an den Empfänger weitergeleitet. Über einen Taschenempfänger, der mit Kopfhörern verbunden ist, bekommt der Kunde die Übersetzung direkt ins Ohr. Dabei erfolgt das Dolmetschen lediglich über zwei Sprachen, denn der/die Dolmetscher:in steht während der Übersetzung nahe beim Redner, um das Gesagte verstehen und dolmetschen zu können. Eine weitere Person, die zeitgleich spricht, würde hingegen für Unruhe sorgen. Solche Flüsteranlagen sind vielseitig einsetzbar, vor allem bei Stadt- oder Museumsführungen, aber auch bei Fabrikführungen.