Aktive Sprache
Im Berufsfeld von Dolmetscher:innen fällt häufiger der Begriff „aktive Sprache“. Dolmetscher:innen sprechen von einer aktiven Sprache, wenn es sich um eine Sprache handelt, die sie sowohl gut verstehen, als auch sprechen können. Sie beherrschen diese Sprache fließend und sind mündlich so sicher, dass sie sie als Zielsprache beim Dolmetschen einsetzen können. In der Regel handelt es sich bei der aktiven Sprache um die Muttersprache des/der Dolmetscher:in. Damit unterscheidet sich die aktive Sprache von der passiven Sprache, die der/die Dolmetscher:in zwar versteht, aber nicht in diese dolmetschen kann.
Aktive & passive Sprache: Einteilung in AIIC-Klassifikation
Eingeteilt werden sowohl die aktiven als auch die passiven Sprachen in A, B und C. Diese Einteilung wird vom internationalen Dolmetscherverband AIIC (Association Internationale des Interprètes des Conférence) genutzt. A- und B-Sprachen bezeichnen zumeist die aktiven Sprachen, wohingegen C als passive Sprache gilt. Die A-Sprache gilt als aktive Muttersprache und beherrscht der/die Dolmetscher:in in Wort und Schrift perfekt. Sie können mühelos in dieser Sprache arbeiten. B-Sprachen sind sehr gut beherrschte Fremdsprachen und gelten ebenfalls als aktive Sprachen. Der Umgang mit dieser Sprache ist so gut, dass auch in sie gedolmetscht werden kann. C-Sprachen gelten hingegen als passive Sprachen. Sie werden verstanden, aber nicht aktiv gesprochen. Dolmetschen ist dementsprechend nur aus, aber nicht in diese Sprache möglich. Alle Sprachen, die der/die Dolmetscher:in sowohl aktiv als auch passiv nutz, gelten als Arbeitssprachen.
Kann ein:e Dolmetscher:in zum Beispiel aus dem Französischen ins Englische dolmetschen und andersherum, gelten beide Sprachen als aktiv. Kann ein:e Dolmetscher:in nur aus dem Französischen ins Englische dolmetschen, aber nicht aus dem Englischen ins Französische, gilt Französisch als passive Sprache.