Personenführungsanlage
Der Begriff Personenführungsanlage sagt Ihnen vermutlich nicht viel, doch kennen werden Sie die Führungsanlage mit Sicherheit aus dem Museum oder von Stadtführungen. Personenführungsanlagen (PFA) werden beispielsweise bei Museums- oder Stadtführungen genutzt, um sicherzustellen, dass die Teilnehmer:innen den/die Führer:in gut hören können, auch wenn sie sich in lauter oder weiträumiger Umgebung befinden. Das Prinzip dahinter ist einfach: Ein Guide spricht in ein Mikrofon, das mit einem kleinen Sender verbunden ist. Die Teilnehmer:innen tragen einen Empfänger, meist kleine Geräte mit Kopfhörern, und hören die Stimme des Guides klar und deutlich, ohne dass dieser lauter sprechen muss.
Beim Dolmetschen funktioniert die Personenführungsanlage nach dem gleichen Prinzip. Die Führungsanlage wird vor allem beim simultanen Dolmetschen genutzt. Gerade in Situationen, wo keine große Dolmetscherkabine aufgebaut werden kann oder soll, bietet sich die Personenführungsanlage an. Dadurch, dass die Dolmetscher:innen, im Gegensatz zum Einsatz in einer schalldichten Dolmetscherkabine, bei Nutzung einer PFA ihre Stimme anpassen und leiser sprechen müssen, wird die PFA branchenintern oft auch als „Flüsteranlage“ bezeichnet. Beim Dolmetschen wird eine PFA wie folgt eingesetzt:
- Der/die Dolmetscher:in spricht ebenfalls in ein Mikrofon, das an die Personenführungsanlage angeschlossen ist.
- Die Zuhörer:innen, beispielsweise Teilnehmer:innen einer internationalen Konferenz oder Delegation, tragen einen Empfänger und hören die Verdolmetschung direkt über die Kopfhörer.
- Das Dolmetschen erfolgt simultan, also zeitgleich zum/zur Redner:in.
Darum ist eine Personenführungsanlage beim Dolmetschen sinnvoll
Die Personenführungsanlage funktioniert mobil, und gerade darin besteht ihr großer Vorteil beim Dolmetschen. Ob bei einer kleinen Delegation, einem Betriebsrundgang, Messebesuch oder einer Stadtführung – bei all diesen Anlässen sind die Teilnehmer:innen zumeist zu Fuß unterwegs. Das Aufbauen einer Dolmetscherkabine ist dabei unmöglich. Der/die Dolmetscher:in muss also anders kommunizieren. Weil die Anlage kabellos über Funk funktioniert, kann der/die Dolmetscher:in einfach innerhalb der Gruppe laufen. Die Zuhörer:innen hören nur ihn/sie über Kopfhörer – außenstehende Personen bekommen davon kaum etwas mit.